Vor über 2000 Jahren legte der erste römische Kaiser, Augustus – Adoptivsohn und Erbe Caesars, die Fundamente, um aus den rheinländischen Kelten Einwohner des römischen Imperiums zu machen. Indem Städte nach römischem Vorbild gebaut und eine Verwaltung eingerichtet wurde, entwickelten sich aus dem besetzten Militärbezirk links des Rheins zwei germanische Provinzen. Zwischen Bonn und Koblenz verlief die Grenze im Vinxtbachtal zwischen den Provinzen Obergermanien und Niedergermanien, deren Hauptstädte Mainz und Köln waren. Das Imperium wurde rund 100 Jahre später durch den Bau des Limes erneut vergrößert, dabei spielten strategische sowie wirtschaftliche Überlegungen eine entscheidende Rolle.
Die natürlichen Ressourcen, angefangen von den fruchtbaren Böden, über Ton- und Erzlagerstätten bis hin zu Steinbrüchen, lieferten den Grundstein für eine florierende Wirtschaft. Es entstanden prosperierende Gutshöfe (sog. Villae rusticae), Siedlungen und Städte, die durch ein Netz von Straßen und Wasserwegen miteinander im Austausch standen.
Wiederkehrende Angriffe von germanischen Kriegern verursachten 260 n. Chr. die Aufgabe des Limes und den erneuten Ausbau der Rheinlinie mit Kastellen zur Grenze des Imperiums. Nur zeitweise konnten die Bemühungen in der Spätantike noch Wohlstand und Frieden gewährleisten, bis die römische Herrschaft am Rhein im 5. Jahrhundert endgültig durch die Franken beendet wurde.
Im nördlichen Teil von Rheinland-Pfalz liegen sieben Römermuseen, die sich zu dem Verbund „Römerspuren“ zusammengeschlossen haben. In der Antike gehörten die heutigen Museumsstandorte zu einem komplexen Zivilisations- und Wirtschaftssystem. Die römischen Stadtgründungen mit mächtigen Stadtmauern, wie Remagen, Andernach und Boppard spiegeln die beeindruckenden Bautechniken der römischen Kultur wieder. Exemplarisch für unzählige römische Gutshöfe im ländlichen Raum steht die Römervilla in Ahrweiler, deren luxuriöse Ausstattung eindrucksvoll den Wohlstand des Anwesens vermittelt.
Gutshöfe erwirtschafteten landwirtschaftliche Überschüsse zur Versorgung der Städte und der Industriestandorte, wie die Tuffbergwerke im Vulkanpark, oder die Keramikwerkstätten in Sinzig. Sowohl die Tuffbauquader als auch die Ziegel und das Essgeschirr dieser bedeutenden Produktionszentren sind in den römischen Fundplätzen entlang des Rheins und am Limes zu finden. Als Schutz vor feindlichen Übergriffen und zur Erhebung von Zöllen auf Waren diente der Limes, dessen Startpunkt in Rheinbrohl liegt.
Wir möchten Ihnen zeigen, welche spannenden Spuren Sie vor Ort noch sehen können. Gehen Sie mit auf Entdeckungsreise!