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Boppard gehörte zu den bedeutenden römischen Siedlungen am Mittelrhein. Durch die Eroberungsfeldzüge Julius Cäsars in Germanien, gelangte auch diese Region in den Machtbereich Roms. Bereits die Kelten lebten hier und gaben dem Ort den antiken Namen BAUDOBRIGA. Nach ersten römischen Siedlungsspuren am Anfang des Mühltales, unweit des westlichen Ortsrandes, entstand Mitte des vierten Jahrhunderts eine starke Festungsanlage mit dem Namen BODOBRICA, woraus sich der heutige Name BOPPARD entwickelt hat.
Unmittelbar am Rheinufer gelegen, beeindruckt das spätrömische Kastell durch seine Ausmaße. Mit 308 x 154 Metern bildete es ein ca. 4,7 ha großes Rechteck. Die Mauern wiesen eine Stärke von drei Metern auf den Landseiten und von zweieinhalb Metern an der Rheinfront auf. Mit neuen Metern Höhe unterstrich die Anlage ihren wehrhaften Charakter, zumal an den Landseiten 20 hufeisenförmige Türme in regelmäßigem Abstand von rund 27 Metern das Kastell zusätzlich schützten.
Nachdem die Zeiten für die römischen Besatzer zu unruhig wurden und sie schließlich den Rhein verließen, entwickelte sich aus dem einstigen spätantiken Kastell der Siedlungskern der heutigen Stadt. Heute pulsiert das moderne Leben in den Gassen und auf den Plätzen von Boppard, doch die Wurzeln sind weiterhin sichtbar. Die Reste der römischen Anlage umschließen den heutigen Ortskern und sind die am besten erhaltenen römischen Festungsmauern in Deutschland.
Neue Ausstellung „Kastell Boppard – Bestandteil der römischen Verteidigungslinie am Rhein“
Am 19. Januar 2020 wurde die römische Ausstellung des Museum Boppard im neu gestalteten Bereich in der Kastellmauer, Karmeliter-Straße, eröffnet. Das Kastell Boppard war im 4. Jh. n. Chr. einer der zentralen, überregional bedeutenden Bestandteile der römischen Verteidigungslinie entlang des Rheins gegen feindliche Übergriffe aus Germanien. Die damalige Bedeutung des Kastells zeigt sich heute noch in den massiven, sehr gut erhaltenen Mauern der Befestigungsanlage. Deren herausragender Erhaltungszustand ist im Vergleich zu anderen Kastellstandorten sowohl am Mittel- aber auch an Nieder- und Oberrhein ein Alleinstellungsmerkmal für die heutige Stadt.
Als kulturtouristische Aufwertung wurde eine qualitativ hochwertige didaktische, museale Vermittlung in Form einer Ausstellung eingerichtet. In den Mauerresten des Kastell Boppard werden archäologischen Überreste anschaulich und leicht verständlich erläutert und deren Bedeutung für die archäologische Forschung und die Geschichte der Stadt Boppard dargestellt.
Die Ausgrabungen und Reste des Römer-Kastells sind zu jeder Zeit frei zugänglich.
Öffnungszeiten des Museums in der Kurfürstlichen Burg:
Di. – Fr. 10 – 17 Uhr
Sa. u. So. 11 – 18 Uhr
An Feiertagen auch montags von 11 – 18 Uhr
Burg- und Museumsführungen sind buchbar über die Tourist Information Boppard
06742/3888
tourist@boppard.de
Die Ausgrabungen und Reste des Römer-Kastells sind frei zugänglich und die Besichtigung ohne Eintritt möglich.
Eintritt zum Museum:
Erwachsene | 4,- € |
Kinder bis 6 J. | frei |
Ermäßigte | 1,- € |
Familien | 9,- € |
Gruppen | 15,- € |
Jahreskarte | 15,- € |